Kroatien
Kroatien, amtlich kroatisch Republika Hrvatska [ˈhrvaːtskaː], deutsch
(7 von 25 Wörtern)Landesporträt
Geografie
Landschaft
Kroatien grenzt im Nordwesten an Slowenien, im Norden an Ungarn, im Osten und Südosten an Bosnien und Herzegowina, im äußersten Osten an Serbien, im äußersten Südosten an Montenegro, im Westen und Süden an das Adriatische Meer.
Kroatien gliedert sich in drei geografische Teilräume: in den kroatischen Anteil am Pannonischen Becken, in den Hochkarst mit der
(55 von 378 Wörtern)Klima
Im dalmatinischen Küstenbereich herrscht teilweise submediterranes, teilweise mediterranes Klima mit warmen, sonnigen und trockenen Sommern und
(16 von 113 Wörtern)Vegetation
Die ursprüngliche Vegetation bestand im Küstenbereich bis 200 m über dem Meeresspiegel
(11 von 77 Wörtern)Gesellschaft
Bevölkerung
Rund 90,4 % der Bevölkerung sind Kroaten, 4,4 % Serben, 0,7 % Bosniaken, je 0,4 % Italiener, Albaner und Roma, 0,3 % Ungarn, je 0,2 % Tschechen und Slowenen, je 0,1 % Mazedonier, Montenegriner und Slowaken. 2,3 % setzen sich aus verschiedenen anderen ethnischen Gruppen zusammen. Von
(39 von 277 Wörtern)Religion
Die Verfassung (Artikel 40) garantiert die Religionsfreiheit und verpflichtet den Staat auf der Grundlage des Prinzips der Trennung von Staat und Religion zu religiöser Neutralität und Parität (Artikel 41). Grundlage der Beziehungen zwischen dem Staat und der katholischen Kirche, die als größte Glaubensgemeinschaft traditionell
(44 von 310 Wörtern)Politik und Recht
Politik
Die am 22. 12. 1990 in Kraft getretene Verfassung (mehrfach revidiert) definiert Kroatien als »einheitlichen, unteilbaren, demokratischen und sozialen Staat« sowie als »Nationalstaat des kroatischen Volkes und Staat der autochthonen
(29 von 206 Wörtern)Nationalsymbole
Die Nationalflagge wurde am 22. 12. 1990 offiziell eingeführt. Sie ist rot über weiß über blau gestreift und trägt in der
(20 von 142 Wörtern)Parteien
Wichtige Parteien sind die konservative Kroatisch-Demokratische Gemeinschaft (HDZ, gegründet 1989), die Sozialdemokratische Partei Kroatiens (SDP, 1993 hervorgegangen aus dem
(19 von 129 Wörtern)Gewerkschaften
Größte Gewerkschaftsverbände sind u. a. der Bund selbstständiger Gewerkschaften Kroatiens (SSSH) mit
(11 von 34 Wörtern)Militär
Seit 1991 zielstrebig aufgebaut, umfasst die Gesamtstärke der Armee 18 600 Mann;
(11 von 70 Wörtern)Verwaltung
Administrativ gliedert sich Kroatien auf der regionalen Ebene in 20 Bezirke (in
(12 von 85 Wörtern)Recht
Die Gerichtsbarkeit in Kroatien wird ausgeübt von den Amtsgerichten, Gespanschaftsgerichten (in Strafsachen Gerichte erster Instanz), dem Verwaltungsgericht und dem Obersten Gericht
(21 von 144 Wörtern)Bildungswesen
Die Zuständigkeit für die staatliche Bildungspolitik liegt beim Ministerium für Bildung und Sport. Die nationalen Minderheiten haben das Recht auf Erteilung
(21 von 144 Wörtern)Medien
Die Pressefreiheit ist durch staatliche Kontrolle und starke wirtschaftliche Interessen gefährdet. Auf dem Medienmarkt stark engagiert sind ausländische Medienunternehmen.
Presse: Die Europapress Holding (EPH, Zagreb), an
(26 von 184 Wörtern)Wirtschaft
Wirtschaft
Kroatien war nach Slowenien die wirtschaftlich am weitesten entwickelte Republik im ehemaligen Jugoslawien. Insbesondere durch die Deviseneinnahmen im Tourismus trug sie wesentlich zur Verbesserung der Zahlungsbilanz bei. Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde die Entwicklung einer überwiegend privatwirtschaftlich strukturierten Marktwirtschaft zunächst durch den
(42 von 293 Wörtern)Landwirtschaft
Die landwirtschaftliche Nutzfläche erstreckt sich auf 27 % des Territoriums, davon sind über ein Drittel Wiesen und Weiden. Der Ackerbau konzentriert sich auf die fruchtbaren Ebenen und Hügelländer des Pannonischen Beckens
(30 von 208 Wörtern)Bodenschätze
Kroatien verfügt nur über wenige Bodenschätze. Ökonomisch bedeutend sind die Erdöl-
(11 von 71 Wörtern)Energiewirtschaft
Die Stromerzeugung erfolgt zu 67,6 % aus Wasserkraft und zu 26,5 % aus
(11 von 31 Wörtern)Industrie
In Industrie, Bauwirtschaft und Bergbau sind 24 % der Erwerbstätigen beschäftigt. Die
(11 von 58 Wörtern)Tourismus
Mit einer Küstenlänge von rd. 1 700 km und mehr als 200 touristisch erschlossenen Inseln, der Kaskade der Plitvicer Seen und zahlreichen kulturhistorisch interessanten Städten verfügt Kroatien über ein großes touristisches Potenzial.
(41 von 287 Wörtern)Verkehr
Relief und Form des Landes erschweren die Verkehrserschließung und die Anbindung der peripheren Regionen an Zagreb als Wirtschaftszentrum und zentralen
(20 von 141 Wörtern)Geschichte
Antike bis Hochmittelalter
Das von Illyrern und keltischen Skordiskern bewohnte Gebiet von Kroatien wurde 35 v. Chr. römisch und gehörte zu den Provinzen Pannonien beziehungsweise Illyrien. Nach ostgotischer, langobardischer, byzantinischer und awarischer Herrschaft wanderten im 7. Jahrhundert südslawische Stämme (Kroaten)
(35 von 247 Wörtern)Kroatien unter osmanischer und habsburgischer Herrschaft
Ab 1202 gingen weite Teile, 1409/20 ganz Dalmatien an die Republik Venedig verloren (bis Ende des 18. Jahrhunderts; außer Ragusa/Dubrovnik). Seit der Schlacht auf dem Amselfeld (1389), v. a. seit Ende des 15. Jahrhunderts, mehrten sich die Türkeneinfälle (1493 vernichtende Niederlage des kroatischen Adels auf dem Krbavsko polje [heute Udbina]); nach der
(49 von 348 Wörtern)Kroatien als Teil Jugoslawiens
Gegen die Magyarisierungspolitik, v. a. seit den 1880er-Jahren, wandten sich großkroatische und föderalistische Programme; die entstehenden kroatischen Parteien (u. a. Kroatische Volks- und Bauernpartei unter S. Radić, Ende 1904) strebten seit 1907 in ihrer Mehrheit die Loslösung von Österreich-Ungarn an. 1915/17 beteiligten sich kroatische Kräfte (A. Trumbić) an den Bestrebungen zur Bildung eines südslawischen Staates. Am 5./6. 10. 1918 konstituierte sich der Agramer (Zagreber) »Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben«, dem der kroatische Landtag
(69 von 487 Wörtern)Das unabhängige Kroatien
Ab Ende der 1980er-Jahre öffnete sich Kroatien dem politischen Pluralismus und führte marktwirtschaftliche Elemente ein. Seit Frühjahr 1989 ging die kroatische Führung zunehmend auf Distanz zur »jugoserbischen« Majorisierungspolitik des serbischen KP-Chefs S. Milošević. Auf der Basis eines neuen Wahlgesetzes (Dezember 1989; geändert 1992 und 1995) kam es am 23. 4. und 6. 5. 1990 zu den ersten freien Wahlen in Kroatien nach 1945; dabei errang die Kroatisch-Demokratische Gemeinschaft (HDZ) die absolute Mehrheit der Sitze; Staatspräsident wurde der Vorsitzende der HDZ, F. Tudjman. Im Zuge
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