Sex Pistols
Sex Pistols, 1975 in London gegründete britische Punkrockgruppe. Die Urbesetzung bestand aus Johnny Rotten (eigentlich John J. Lydon) (* 1956; Gesang), Paul Cook (* 1956; Schlagzeug), Steve Jones (* 1955; Gitarre), Glen Matlock (* 1956; Bass). Matlock wurde 1977 durch den von den Fans der Gruppe bis heute besonders idolisierten Sid Vicious (eigentlich John S. Ritchie) (* 1957, † 1979)ersetzt. Die Sex Pistols prägten mit ihrem minimalistischen Punkrock und einem radikalen und antisozialen Image nachhaltig zunächst die britische, später die weltweite Punkszene. Die Gruppe war zunächst jahrelang ein erfolgloses, auf den Großraum London beschränktes Szene- und Undergroundphänomen. Erst die Verpflichtung des einflussreichen Managers und Produzenten M. McLaren führte die Band zu weltweiter Bekanntheit. Mit provokativen Songs wie »Anarchy in the U.K.« (1976) und »God Save The Queen« (1977) sorgte die Band für publikumswirksame Skandale. Sie entwickelte zudem einige typische optische Bestandteile in der Ästhetik der Punk-Subkultur. Durch den selbstzerstörerischen Lebenswandel ihres Bassisten S. Vicious hatten die Sex Pistols eine noch zu Lebzeiten von den Fans verehrte Szene-Ikone in ihren Reihen, die das pessimistische »No Future«-Motto der Punks bis hin zu Mordvorwürfen und seinem eigenen Drogentod vorlebte und verkörperte. Die Veröffentlichungen der Gruppe sind nicht zahlreich, aber dafür in Sammlerkreisen umso begehrter. Die Sex Pistols veröffentlichten eigentlich nur ein echtes Album, nämlich »Never Mind the Bollocks« (1977), das bis heute in etlichen Pressungen existiert und zu einer der einflussreichsten LPs der Rockgeschichte wurde. Alle weiteren LPs der Gruppe waren mehr oder weniger Kompilationen von früher veröffentlichten Singles, Live- oder Best Of-Alben. Seit 1996 besteht eine andauernde Reunion der verbliebenen Originalmitglieder der Sex Pistols, die jedoch von nur sporadischen Liveauftritten der Band flankiert ist.
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