indoskythische Reiche

indo|skythische Reiche, Bezeichnung für die auf indischem Boden seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. errichteten Herrschaften der fälschlich auch als »Skythen« bezeichneten zentralasiatischen Nomadenstämme der Saken (in Indien »Shaka« genannt). Ihr erster König Maues (um 94 v. Chr.; seine Datierung schwankt zwischen 94 v. Chr. und etwa 22 n. Chr.) und sein Nachfolger Azes I. (um 57 n. Chr. ?) begründeten in Nordwestindien ein großes Reich, das die aus dem Gräkobaktrischen Reich (Baktrien) hervorgegangenen indogriechischen

Herrschaften endgültig vernichtete, deren Kultur aber zum Teil bewahrte. Etwa 20 n. Chr. wurden die Shakakönige von dem indoparthischen König Gondophernes (um 20–46 n. Chr.) und seiner kurzlebigen Dynastie verdrängt; ihr Reich brach schließlich unter dem Ansturm der aus Zentralasien nachdrängenden tocharischen Stämme unter Führung der Kushana zusammen. Als

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