Melchior Gustav Paul Hatzfeldt

Hatzfeldt, ursprünglich Hatzfeld, edelfreies Geschlecht aus Oberhessen, mit der Stammburg Hatzfeld an der Eder, seit 1148 urkundlich nachweisbar; es erwarb um 1380 die reichsunmittelbare Herrschaft Wildenburg (im Westerwald). Melchior von Hatzfeldt (* 1593, † 1658) war kaiserlicher General und erhielt vom Kaiser, der ihn 1635 in den Reichsgrafenstand erhob, 1641 die schlesische Herrschaft Trachenberg als freie Standesherrschaft; diese wurde 1741 ein Fürstentum, ihren Besitzern wurde 1748 die Reichsfürstenwürde verliehen. Als die fürstliche Linie 1794 ausstarb, beerbte sie der preußische General Franz Ludwig Graf von Hatzfeldt (* 1750, † 1827), dem 1803 der preußische Fürstenstand für Trachenberg bestätigt wurde. Von ihm stammt die Linie Hatzfeldt-Trachenberg, die 1900 den Titel eines Herzogs zu Trachenberg erhielt. Die Stammherrschaft Wildenburg-Schönstein gehört der Linie Hatzfeldt-Wildenburg, die 1870 die preußische Fürstenwürde erhielt. Vertreter:  Melchior Gustav Paul Graf von (aus der Linie Wildenburg), Diplomat, * Düsseldorf 8. 10. 1831, † London 22. 11. 1901, Sohn von Sophie Josepha Ernestine Hatzfeldt;

stand O. von Bismarck nahe, wurde 1878 Botschafter in Konstantinopel, war 1882–85 Staatssekretär des Auswärtigen Amtes und danach bis zu seinem Tod Botschafter in London, wo er zwar 1890 den Helgoland-Sansibar-Vertrag verhandelte, letztlich jedoch ohne Erfolg für ein deutsch-britisches Einvernehmen wirkte.

Quellenangabe

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