biovegane Landwirtschaft
biovegane Landwirtschaft, eine Sonderform der biologischen Landbewirtschaftung, bei der vollständig auf das Halten von Nutztieren und auf Produkte aus der Tierhaltung (wie Mist, Gülle, Knochen-, Blut- und Hornmehl) verzichtet wird; sie ist somit eine Landwirtschaft entsprechend den Grundsätzen des Veganismus (Vegetarismus). Nach ersten Anfängen im Zuge der Lebensreformbewegung im frühen 20. Jahrhundert wurden von dem 1996 in England gegründeten Vegan-Organic Network (VON) Richtlinien und Normen formuliert, auf deren Basis sich kommerzielle Landwirtschaftsbetriebe erstmals als tierfrei zertifizieren lassen konnten; ihre Produkte werden über eigenes V-Label vermarktet. In Deutschland stellte das Ende der 1990er-Jahren gegründete Biologisch-Vegane Netzwerk (BVN) 2016 sogenannte biozyklisch-vegane Richtlinien vor, die zum Ziel haben, über einen gezielten Humusaufbau und die Schaffung von artenreichen Biotopen natürliche Lebenskreisläufe zu schließen und damit die Selbstheilungskräfte der Natur zu fördern. Sie gehören zu den ersten bioveganen Standards der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM), dem Dachverband der biologischen Landbewirtschaftung, der weltweit anerkannte Basisrichtlinien erarbeitet und die Forschung auf diesem Gebiet koordiniert.
Informationen zum Artikel
Quellenangabe