Georg Christian Lobkowitz
Lobkowitz, Lobkowicz [-tʃ], böhmisches Adelsgeschlecht, das den Namen nach der Burg Lobkowitz bei Prag führt, 1459 in den Freiherren-, 1624 in den Fürstenstand des Reiches erhoben. Nach wiederholten Teilungen nahm eine Linie nach dem Verkauf des 1646 erworbenen schlesischen Herzogtums Sagan 1786 den Titel eines Herzogs zu Raudnitz an. Die Herrschaft Neustadt an der Waldnaab, 1641 zur gefürsteten Grafschaft Sternstein erhoben, fiel 1807 an Bayern. – Historisch bedeutend war Georg Christian Fürst von, österreichischer Politiker, * Wien 14. 5. 1835, † Prag 22. 12. 1908;
war 1865–67 und 1870–71 Mitglied des böhmischen Landtags; als Vertreter des kaisertreuen Großgrundbesitzes an der Beratung der Fundamentalartikel (1871) maßgeblich beteiligt. Als Vizepräsident des österreichischen Reichsrats (1881–83; ab 1879 Wahrnehmung seines Mandats) und als Oberstlandmarschall in Böhmen (1871, 1883–1907) war Lobkowitz um einen Ausgleich im Nationalitätenstreit bemüht.
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